Montag, 7. November 2011

Alles auf Anfang: Once upon a time

Ein Pilot hat das wunderbare Vergnügen die Essenz einer Fernsehserie auszudrücken, den Zuschauer davon zu überzeugen, dass es sich lohnt weiterzuschauen. Er etabliert ein Erfolgsrezept, das oftmals über mehrere Staffeln fortgesetzt werden soll.

In meiner neuen Kolumne "Alles auf Anfang" schau ich mir die Piloten von alten und neuen Serien an und entscheide, ob ich weitergucke würde oder ob der Pilot seine Aufgabe versaut hat. Ich nehme gerne Vorschläge für die Kolumne und für ihren Aufbau entgegen.


Titel: Once upon a time


Weitere Infos: Startete am 11. November 2011 auf dem amerikanischen Sender ABC. Ersonnen von den Produzenten von Lost: Adam Horowitz und Edward Kitsis.


Die Handlung in einem Satz: Alle Märchenwesen werden durch einen Fluch der bösen Stiefmutter aus der Märchenwelt vertrieben und ohne Erinnerung an ihr früheres Selbst in unsere Realität gebannt.


Bekannte Gesichter: Robert Carlyle spielt Rumpelstilzchen


Das spezielle Etwas: Zweideutige Interaktionen zwischen den unterschiedlichen Märchen und unserer Welt.


Hingeschaut: Eigentlich hat die Serie großes Potential, da sie Figuren aufgreift, die man nur zur genüge kennt, auch wenn sich die Produzenten an die amerikanische Version der Märchen halten: Anfangen von Snow White bis hin zu Rumpelstilzchen. Die Vorfreude darüber die Märchenfiguren in unserer Welt reagieren zu sehen, haben die Produzenten sicher von Bill Willinghams Erfolgscomicserie Fables geklaut. Im Comic werden die Märchenfiguren ebenfalls von bösen Mächten aus der Märchenwelt verbannt. Doch im Gegensatz zu Once upon a Time weiß Prince Charming in der Comicserie, welchen Einfluss er auf Frauen hat und betört eine Prinzessin nach der nächsten. Das gewisse Etwas der Fernsehserie geht durch die Amnesie, die alle Figuren betroffen hat, verloren. Die freundlichen Anspielungen auf den Baum mit rotbackigen Äpfeln im Garten der Bürgermeisterin/bösen Stiefmutter verweisen zwar auf die Märchen, vermitteln aber keineswegs die Freude an Interaktionen zwischen den Märchen, wie die Romanze zwischen dem Großen Bösen Wolf und Snow White in Fables. Es fehlt eigentlich alles, was die Figuren ausmacht und das Versprechen nach eben diesem Verlorenen zu suchen, vertagt einfach nur die Spannung... und hält nicht ein, was ein Pilot versprechen sollte.


Der Fortsetzung folgen? Nein.

Folge zwei: In der zweiten Folge wird der tote Gaul einfach weitergeritten: So bietet die Bürgermeister/böse Stiefmutter der Heldin einen rotbackigen Apfel an. Solche Aktionen können das von Anfang an gescheiterte Konzept nicht retten. Schade. Lest lieber Fables!

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